#MANGOLD - mit Pasta & Roter Lachsforelle


Ich liebe es zu kochen! "Wenn ich koche - dann bin ich", habe ich mir mal notiert. Ich nehme mir dazu einen ganzen Tag Zeit. Einen "Flow Tag" sozusagen. Sonntag ist Blogtag. Der Tag, an dem ich abschalten kann. Es ist wie eine Achtsamkeitsübung beim Zen. Bei der Arbeit die Erleuchtung zu erlangen. Gut, so abgehoben ist es dann doch nicht - obwohl... Allein das Blättern in Kochbüchern, die Rezeptsuche im Internet. Die Vorbereitung auf das Kochen. Musik und Podcasts hören. Stundenlang in der Küche - Sein. Die Gedanken fließen. Ideen und Bilder entstehen. Ich gerate in den Flow.

Allein. Fällt mir dazu ein. Gerade habe ich einen Artikel von Daniel Schreiber in der neuen Effilee gelesen. Früher hat er große Menüs in Restaurants gekocht - nun kocht er für sich allein. Doch nicht weniger aufwendig. Das mache ich auch. Angefangen hat es mit facebook. Als Spielerei. Ganz am Anfang der fb Zeiten. Ich kochte an einem verregneten Novembertag einen Sonntagsbraten und stellte einfach die Bilder des Entstehens ins Netz. Das war lustig, die Fangemeinde wuchs vom Gemüse schnippeln zum Anbraten, über das stundenlange Schmoren hin zum Wein, den ich probierte. Es war wie früher als unsere Küche voll mit Partygästen war. Jeder schnippelte was oder erzählte. So mancher Wein wurde schon bei der Vorbereitung probiert. Du fehlst. Das fehlt. Nun ist es virtuell geworden, aber doch auch real irgendwie. Fast alle, die damals in meiner Küche waren (virtuell) habe ich später auch besucht. Oder sie mich. 

Zurück zu - Allein. Daniel Schreiber nennt es Selbstreparaturtechnik. Das Kochen. Für sich.
So war es auch an diesem Sonntag im Oktober. In meinem Garten war der Mangold wieder erntereif. Nach einem trockenen Sommer und verregneten September sprossen wieder neue Blätter. Und das geht so bis in den Januar, bei diesem Mangold. Also Zeit mich mal wieder meinem Namensvetter zu widmen. Vom Markt in Offenburg hatte ich Saibling und Lachsforelle geholt. Frisch aus den Rheinauen im Ried, nicht weit weg von hier. Regionaler geht es gar nicht. Und saisonal natürlich. 
Kräuter- oder gewürzmässig hatte ich noch Schinus terebintnifolia da. Roter Pfeffer wird er fälschlicherweise auch genannt. Rosa Pfefferbeeren passt da schon besser. Wie der Koriander spaltet er die Menschheit, manche lieben ihn, manche hassen ihn. Ich wollte ihn mal ausprobieren. Gibt dem ganzen irgendwie noch einen exotischen Touch dachte ich. Und außerdem sieht er einfach schön aus auf dem Foto...hmm.


Zutaten

für 4 Portionen

400 g Spaghetti

400 g geräuchertes Fischfilet, z. B. Forelle, Saibling oder Lachs

200 g Mangold

1 Becher Créme fraiche

3–4 EL Zitronensaft und 4 Zitronenscheiben

1 Rote Zwiebel

1 TL Senf

1 TL Rosa Pfefferbeeren (gemörsert)

Olivenöl
Salz

Rotstieliger Mangold im Garten

Zubereitung

In einem Topf Wasser zum Kochen bringen.

Den Mangold waschen, putzen und in Stücke schneiden.
Dabei zwischen Blättern und Stielen trennen.

Die Pasta im Salzwasser nach Packungsangabe kochen.

Inzwischen das Fischfilet grob zerpflücken.

In einer Pfanne oder in einer Sauteuse die Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen. Die Mangoldstiele dazu geben und etwa zwei Minuten mit anschwitzen, danach die Blätter zugeben und alles nochmal 3 Minuten dünsten bis der Mangold weich aber noch bissfest ist. Herausnehmen und auf einen extra Teller legen.

Die Creme fraiche in den Topf geben, schmelzen lassen  und mit dem Senf (bzw. Senf Dillsauce) sowie etwas Salz und Zitronensaft abschmecken. Erhitzen aber nicht kochen. Nicht zu stark salzen, da die gebeizte Forelle ebenfalls sehr salzig ist.

Alle Zutaten gut vermischen und mit Zitronenscheiben garnieren, je nach Geschmack noch mit rosa Pfefferbeeren würzen und die Pasta sofort servieren.

 [Botanisches, Historisches und mehr dazu...]




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