#SINGAPUR - LAKSA mit Garnelen, Kokos und rau ram
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Foto: Ute Mangold, wiesengenuss |
Diesen Monat reisen wir mit der "Kulinarischen Weltreise" nach Singapur. Ich liebe das, wieder ein interessantes Thema, wieder eine Küche, die für mich neu zu entdecken ist!
Da ich selber leider noch nie dort war, sprach ich Freunde und Verwandtschaft - die in Singapur lebt oder lebte - darauf an, ob sie mir typische Gerichte nennen können und vielleicht Tipps und Rezepte haben? Von meiner Nichte Cassidy, die dort studiert, kam dann die Antwort: sie koche zwar gar nicht selbst, aber sie kennt als typische Gerichte "Chicken Rice" oder "Laksa". Ja klar stimmt, selber kochen braucht man dort ja nicht, denn überall gibt es Straßenstände, Märkte und Garküchen. Meist haben diese nur ein zwei Gerichte im Angebot. Doch diese seit Jahren oder Jahrzehnten perfektioniert. Wenn ich möchte, schreibt sie weiter, dann kann sie mir eine kleine Story über das Hawkers Center in Singapur erzählen. Ich möchte.
Singapurs Nationalgericht: Laksa
LAKSA, was ist das? Klingt irgendwie indisch. Und ja, Laksa kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie "1000 Zutaten". "Eine Komposition, in der ganz Südostasien zu schmecken ist." erfahre ich bei meiner weiteren Recherche. "Laksa gilt als Nationalgericht Singapurs." So steht es in wikipedia.
"LAKSA ist eine würzig-scharfe Nudelsuppe, die typisch ist für die Küche Malaysias und Singapurs. Laksa gibt es in verschiedensten Varianten, aber hauptsächlich unterscheidet man zwischen der süßsauer-scharfen Assam-Laksa, die ihren Geschmack über die Säure der Tamarinde bekommt, und der cremig-würzigen Laksa lemak auf der Basis von Kokosmilch. Wichtig ist in jedem Fall die Verwendung von Vietnamesischem Koriander (rau ram), der in Malaysia daun laksa heißt." So lese ich bei Asia Streetfood
– Rau ram Polygonum odoratum
Tác phẩm do chính người tải lên tạo ra
https://vi.wikipedia.org
Vietnamesischer Koriander: "rau ram"
Die Kräuterfrau in mir ist begeistert. Rau Ram, der Vietnamesische Koriander?? Den hatte ich doch schon mal im Garten. Roch zwar fürchterlich, aber ich bin gespannt wie er sich im Essen macht. Und siehe da, er schmeckt süßlich würzig, leicht zitronig und fast ein wenig medizinisch. Die botanische Bezeichnung des Vietnamesischen Koriander (Rau Ram) ist Persicaria odorata (alte Bezeichnung Polygonum odoratum). Stauden Gaißmayer schreibt dazu: "Ein raschwüchsiges, aromatisches Würzkraut für feuchte Standorte. Bestens für Kübel geeignet, da es zwar mehrjährig, bei uns aber nicht winterhart ist. Der Vietnamesische Koriander ist für halbschattige Lagen gut geeignet. Die frischen Blätter besitzen einen korianderartigen Geschmack mit zitroniger Note. Das pfeffrige Küchenkraut ist in Ostasien sehr beliebt, wo es gerne für Fischsuppen und Wok-Gerichte verwendet wird." Dass er nicht winterhart ist, stimmt nicht ganz, denn bei mir im geschützten Garten überstand er sogar mal einen Winter. Und er wuchs und wuchs und wuchs... so schreibt Gaißmayer weiter: "Häufiger Rückschnitt bzw. starkes Beernten ist erforderlich, denn nur die jungen Blätter sind für die Küche geeignet. Am besten wird es an einem hellen, frostfreien Ort bei ca. 5-15 °C überwintert."
Tausend Zutaten
Bei meiner weiteren Recherche stoße ich tatsächlich auf 1000 Zutaten oder 1000 Varianten. So hat jede Familie, jeder Streetfood-Anbieter, jeder Blog eine Variation.... umso besser. Dann mache ich mir auch eine Variante - meine eigene. Ich schaue in den Kühlschrank und in die Speisekammer, mal sehen, was ich da habe. Hmm. Leider nicht alles, um eine Original Rempah für die Laksa selber zu machen und so nehme ich die Abkürzung über eine rote Thai-Chilipaste mit Galgant, Zitronengras und Tamarinde.
REZEPT
für 4 Personen
für die Laksa Würzpaste 'Rempah'
4 EL Rote Thai Chilipaste
1 TL Garnelenpaste
2 TL Koriandersamen (im Mörser zerstoßen)
1 Knoblauchzehe
2 Schalotten
2 TL Kurkumapulver
2 TL Cumin (Kreuzkümmelpulver)
eine handvoll Cashew Kerne
2 EL Reisöl
Die Schalotten und den Knoblauch schälen und alles grob hacken. Zusammen mit der Thai-Chili- und der Shrimppaste, den Cashews und den Gewürzen in einen Standmixer (Blitzhacker oder Food Processor) geben. 2 EL Öl dazugeben und alle Zutaten zu einer feinen Paste pürieren. Gegebenenfalls mehr Öl zugeben.
[Werbung ohne Auftrag] Reis Vermicelli und Garnelenpaste habe ich mir bei Asia Streetfood* bestellt.
für die Suppe
300 ml Kokosmilch (Bio)
300 ml Gemüsebrühe
4 EL Laksa Paste (Rempah)
1 Tl Kokosblütenzucker
1-2 EL Fischsauce (je nach Geschmack)
10-12 rohe Garnelen (geschält)
etwas Öl
Pro Person 100g Reis-Vermicelli
als Garnitur
2 wachsweich gekochte Eier
3 Zweige vietnamesischer Koriander ("rau ram")
1-2 Frühlingszwiebeln
2 frische, rote Chilischoten
1 Limette
Wer möchte kann noch Sprossen von Mungbohnen oder Soja hinzufügen.
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Zunächst die Laksa bzw. Rempah Paste wie oben angegeben mixen.
Dann das Ei hart kochen. Kurz abkühlen lassen, pellen und halbieren. Die Garnelen abspülen und trockentupfen. Die Frühlingszwiebeln waschen, trockenschütteln und in feine Ringe schneiden. Eine halbe Limette auspressen. Die Reisnudeln (Vermicelli) nach Packungsanweisung zubereiten.
In einem großen Topf bei mittlerer Hitze das Öl erhitzen und die Laksa Paste zugeben. Die Paste unter Rühren 2-3 Minuten leicht anschwitzen und dann mit der Brühe und der Kokosmilch ablöschen. Die Suppe kurz aufkochen lassen.
Die Hitze anschließend wieder reduzieren, die Garnelen zugeben und gar ziehen lassen. Die Suppe mit Fischsauce und Limettensaft abschmecken.
Die Reisnudeln (und die Sprossen) in Suppenschalen geben und mit der Laksa übergießen. Jede Schale mit einer Eihälfte, Frühlingszwiebeln, Rau ram, Koriander, Chili und evtl. Limettenspalten garnieren.
Netflix Episode "Streetfood Asien - Singapur"
hier der Trailer
unbedingt lesenswert auch die Rezepte der Mitreisenden von #diekulinarischeweltreise nach Singapur:
Wohl der, die Kontakte in Singapur hat. Ich fand zunächst die Recherche nach Rezepten schwer, aber Dank meines Mannes bin ich nun auch im Besitz des wunderbaren Buches Shiok Singapur von Nicole Stich und kann mich gar nicht an den tollen Rezepte "satt kochen".
AntwortenLöschenDeine Laksa sieht herrlich aus. Ich hatte auch schon ein Rezepte gesehen, dachte aber eher an Indonesien und wollte es mir aufsparen, falls wir mit der kulinarischen Weltreise mal dort landen.
Vietnameischen Koriander hatte ich übrigens ganz lange als Töpfchen in der Küche. Wächst der bei uns tatsächlich gut im Garten?
Liebe Grüße
Britta
Hallo Britta, danke für deinen lieben Kommentar. Bei mir wuchs der Koriander interessanterweise im Garten an (Südbaden/geschütze Lage). Das war aber in einem sehr heißen Sommer. Da der Garten neu angelegt war, wurde er sehr groß. Jetzt will ich ihn mal auf der Terasse anbauen. Mal sehen, wie er da wächst.
AntwortenLöschenNicole Stich? da habe ich das Kochbuch "Reisehunger", da ist auch ein Singapur Rezept drin, das hätte ich beinahe nachgekocht, doch dann habe ich weiter recherchiert... aber die Küche Singapurs ist wirklich interessant. Jetzt bin ich gespannt, was meine Nichte noch so über Hawkers Market erzählt, sie hat mir gerade eine Sprachnachricht hinterlassen ;-)
Liebe Grüße Ute
Das liest sich wie eine sehr geniale Aromen-Kompostion.
AntwortenLöschenDen vietnamischen Koriander hatte ich mal im Garten, er hat aber leider den Winter nicht überstanden...
ja, leider übersteht er den kalten münchner Winter wohl nicht, aber du kannst ihn dir ja auch auf Balkon oder Terrasse halten. Man braucht ja nicht so viel davon.
LöschenDas Rezept nehme ich mit, das gefällt mir ausgesprochen gut. Wie es scheint, wurden alle beim Koriander hellhörig. Ich auch! Mal gucken, ob ich den irgendwo erwische und vielleicht im Kräutergarten unterbringe.
AntwortenLöschenDanke für die Anregung!
Also ich habe ihn mal auf dem Markt in Offenburg gekauft, da ist der Vietnamesische Rau ram in meinem Garten riesig geworden. Aber diesmal, weil es schnell gehen sollte für die "Weltreise" und noch zu kalt war, hab ich ihn im Internet bestellt. Die Pflanze schein bisher sehr widerstandsfähig zu sein und wächst gut im Topf im kühlen Treppenhaus, bevor ich sie dann auf der Terrasse auswildere. Im Garten diesmal nicht ;-)
LöschenLaksa kenne ich bisher nur vom Namen her. Aber wenn ich mir deine Suppe so anschaue, bekomme ich direkt Lust zum nachkochen.
AntwortenLöschenja, das lässt sich recht einfach nachkochen, die speziellen Zutaten, wie Garnelenpaste oder Rau ram kann man auch für andere vietnamesische, malayische oder indische Gerichte verwenden.
LöschenDa muss ich doch gleich mal nachschauen gehen, ob der vietnamesische Koriander überlebt hat :D
AntwortenLöschenSehr verführerisches Rezept. Das speichere ich mir auch gleich mal ab. Danke =)
Das würde mich interessieren, ob er überlebt hat. Hast du ihn im Garten gehabt? Einen milden Winter hatte er überlebt, den kälteren dann nicht mehr...
LöschenDas klingt absolut verführerisch! Rau Ram habe ich in einem authentisch-vietnamesischen Restaurant in Paris kennengelernt und hatte ihn tatsächlich relativ lange auf der Fensterbank. Vielleicht sollte ich mir doch mal wieder eine Pflanze zulegen!
AntwortenLöschenDankeschön, Petra, und ja im Essen schmeckt er schon toll der Rau ram, aber sein Geruch ist etwas gewöhnungbedürftig ;-)
LöschenIch liebe ja die aromatische asiatische Küche und vor allem diesen bunten Mix aus verschiedenen Länderküchen, den es in Singapur in den Hawker Centern gibt. Bei Garnelen bin ich allerdings raus, das ist nicht ganz so meins.
AntwortenLöschenHabe gerade einen Kommentar auf deiner Seite geschrieben, was für ein wundervoller Bericht von Singapur mit so schönen Bildern.
LöschenOh ja, deine Variante der Laksa gefällt mir richtig richtig gut! Die Suppe schmeckt bestimmt klasse.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
Danke dir liebe Tina, dein Semifreddo ist ja auch ein tolles Rezept!
LöschenHallo Ute, Dein Laksa sieht auch super aus. Da würde ich gerne zugreifen.
AntwortenLöschenGruß Volker
Gerne Volker, es ist auch ganz einfach nachzukochen ;-)
LöschenSehr leckere Suppe. Die Vielfalt der Zutaten in der asiatischen Küche ist wirklich total anders als bei uns.
AntwortenLöschenOh ja und auch die wundervollen Gewürze! Danke dir.
AntwortenLöschenTolle Suppe, die ist ueberall in Asien beliebt.
AntwortenLöschenLG Wilma