#PERSIEN - GHORMEH SABZI mit Berberitze, Fenchel und 7 verschiedenen Kräutern



Schade, dass man auf Fotos keine Düfte transportieren kann. Das Aroma der getrockneten Limonen in Kombination mit Berberitze und den sieben verschiedenen frischen Kräutern aus dem Garten samt Bockshornklee ist einzigartig!

Damit auf in die 2. Staffel der einzigartigen Foodblogger-Rezeptsammlung für Zusammenhalt und Appetit. 

Was hat ein Taxifahrer in Berlin damit zu tun, dass ich jetzt hier in meiner Küche fotografiere, koche und ein Rezept aufschreibe? Es ist ein Rezept für ein Blog Event, das sich #trostkochen nennt und von Peggy Schatz von zunehmend wild ins Leben gerufen wurde. Wegen Corona. Und wegen der besonders betroffenen Länder. Die Idee: Rezepte aus den Ländern nachkochen, ausprobieren oder erneut verbloggen. In dieser Woche geht es um den Iran.

Iran? Persische Küche? Da denke ich sofort an Ghormeh Sabzi. Das haben wir in Berlin entdeckt. Letztes Jahr im Juni. In einem Persischen Restaurant in Schöneberg, im Goltz Kiez. Wir waren total begeistert von dieser Art von Küche. Mit frischen Kräutern aus meinem Garten habe ich es dann nachgekocht. Von den Aromen und ätherischen Ölen der Kräuter kam es schon an die Erinnerung ran, doch ich war noch nicht ganz zufrieden, es fehlten noch ein paar originale Zutaten. Die haben wir jetzt.

Schuld (an unserer Leidenschaft für die persische Küche) war der Gärtner, nee der Taxifahrer ;-) Der Taxifahrer war Perser. Er bezeichnete sich selber als Perser, nicht als Iraner, und während der gefühlt herrlich langen Taxifahrt quer durch Berlin nach Friedrichshain und noch ein Stück weiter in den Osten zum Hotel redeten wir über Persien. Über die Schönheit des Landes, über die großartige Geschichte, über Zerstörung, Flucht, Mullahs, Araber und über Xerxes - aber auch über die bunte Vielfalt der persischen Küche. Einer Küche, die von so vielen Kulturen der Nachbarländer beeinflusst ist. Das war der Anfang! Wir waren angefixt. Und ein paar Tage später fanden wir uns wieder in Bussen, S- und U-Bahnen rundum Berlin vom Osten in den Westen fahrend. So wie mein Vater damals bei seiner Flucht aus der DDR 1956. Mit der S-Bahn. Er stieg einfach im Westen aus. Doch das ist eine andere Geschichte... Unser Ziel war Schöneberg, genauer gesagt, das Shayan im Goltz Kiez, es soll das beste persische Restaurant in Berlin sein, so begeisterte sich der Taxifahrer. Zu Essen wählten wir Lammeintopf mit Kräutern, Ghormeh Sabzi. Ghormeh steht für Eintopf und Sabzi für Kräuter. Interessiert haben mich natürlich die Kräuter. Sieben verschiedene Kräuter? Das hörte sich gut an. Und es war gut! Es war so gut, dass ich es zuhause nachgekocht habe. Damals noch mit frischen statt getrockneten Zitronen, Goji Beeren statt Berberitze und Fenchel statt Dill. Und dazu noch ein wenig Minze. Was der Garten im Juni so hergab.



Jetzt ist wieder Juni, die Kräuter im Garten erntereif und so habe ich es nochmal nachgekocht. Für das Blogevent. Diesmal mit getrockneten Limetten (persisch auch als Limo Omani bezeichnet) und getrockneten Berberitzebeeren. Die Kräuter blieben gleich, denn das hat sich bewährt. Also Fenchel statt Dill und als Frischekick noch Minze. Und nun stieg ein fantastischer Duft aus dem Topf. Die getrockneten Zitronen und die Berberitze inmitten der Kräuter sind einfach der Hammer und etwas ganz Besonderes!

Zutaten

500 g Lammgulasch (Rindergulasch geht auch)
200 g Rote Kidneybohnen aus der Dose
250 g frischer Blattspinat
500 ml Gemüsebrühe
1 Gemüsezwiebel
1 Tl Kurkuma
4 Stück getrocknete Limetten
3 Frühlingszwiebeln
1 Bund glatte Petersilie (ca. 30 g)
1 Bund Schnittlauch (ca. 20 g)
1 Töpfchen Koriander (ca. 20 g)
Fenchelgrün (ca. 20 g), Dill geht natürlich auch
Minze (ca. 10g)
1 Tl Bockshornkleesamen
Butterschmalz oder Öl zum Anbraten
evtl. noch etwas Salz zum Nachwürzen


Zubereitung

Die Kidneybohnen abtropfen lassen. Die Kräuter und die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden bzw. fein hacken. Den Spinat waschen und in ein Sieb zum Abtropfen geben. Die getrockneten Limetten mit einem scharfen Messer einstechen oder mit dem Wellholz leicht anknacken. Die Gemüsezwiebel würfeln und in einem Topf oder Bräter in etwas Butterschmalz (Ghee) oder Öl anbraten. Mit dem Kurkuma bestreuen. Das Gulaschfleisch hinzugeben und scharf anbraten. Dabei noch etwas Butterschmalz zugeben. Sobald alles gut von allen Seiten angeröstet ist, mit der Brühe ablöschen. Die Kräuter, Limetten, den Bockshornklee und die Frühlingszwiebeln zugeben. Nochmal aufkochen lassen und den Spinat obenauf zugeben. Die Hitze reduzieren und bei geschlossenem Deckel den Spinat langsam zerfallen lassen. Alles gut verrühren und geringer Hitze etwa 1 Stunde schmoren lassen. Etwa 20 min vor dem Servieren die Kidneybohnen und die Berberitze zugeben.


Dazu passt Reis. Wir haben uns dafür extra Sadri Reis aus Gilan besorgt. Einer grünen Ebene am Kaspischen Meer im Norden vom Iran. Er soll zum besten Reis der Welt gehören.



Die Kräuter: 
Jede Familie verwendet im Original ihre ganz eigene Kräutermischung so lese ich. Es gibt 3 Hauptkräuter, das sind Ackerlauch (Sommerlauch), der bei uns für gewöhnlich nicht erhältlich ist, dazu Petersilie und Bockshornklee, der in Blattform hier auch nicht so leicht erhältlich ist. Fenchelgrün verwendete ich, da Dill in unserem südbadischen Garten leider schon verwelkt ist und die Idee mit der Minze entstand einfach so. Minze ist für mich mit orientalischen Gerichten verbunden und so landete sie ebenfalls im persischen Eintopf.



Die Berberitze: 
Die Berberitzebeeren habe ich erst zum Schluss zugegeben, damit ihr Vitamin C Gehalt erhalten bleibt. Eigentlich gehören die in den Reis, aber im Eintopf machen sie sich auch sehr gut und sorgen neben den Limetten und der Minze für einen frischen säuerlichen Kick. Wer mehr darüber erfahren möchte, ich habe dazu einen eigenen Blogbeitrag neu überarbeitet und veröffentlicht.


Dankeschön

Bedanken möchte ich mich hiermit übrigens auch bei Susan vom Blog LABSALLIEBE, ihr Rezept war eine erste gute Idee und Grundlage für mein heutiges Rezept. Ghorme Sabzi - Persisches Rinderragout in Kräuter




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